Verrucae (Warzen)
Es gibt unterschiedliche Angaben zur Anzahl der HPV-Typen, die auf den jeweiligen Stand der Forschung und die vollständige Sequenzierung der Viren zurückzuführen sind. Während über 170 HPV-Typen vollständig sequenziert und beschrieben sind, wurden mehr als 200 Typen identifiziert, deren genetische Sequenzierung teilweise noch aussteht. Die mehr als 170 vollständig sequenzierten HPV-Typen sind in fünf Hauptgenera (Alpha-, Beta-, Gamma-, Mu- und Nu-HPV) eingeteilt.
Wichtig: Trotz unterschiedlichstem Aussehen liegt allen Warzen eine Virusinfektion der Haut zugrunde. Fast alle Warzen werden von HPV (Humane-Papillom-Viren) verursacht, mit Ausnahme von Dellwarzen (Pockenviren, deren Verursacher das Molluscum-contagiosum-Virus ist) und Alterswarzen (nicht viral). Neben Warzen kann HPV auch ernsthafte Erkrankungen wie Krebs auslösen.
Warzen, unabhängig von ihrem Typ, befallen ausschließlich die Haut und Schleimhäute.
Es gibt keine Hinweise, dass Warzen innere Organe, Blutbahnen oder das Blut befallen können.
Warum können Warzen keine inneren Organe oder das Blut befallen?
- HPV und MCV infizieren ausschließlich die obersten Zellschichten der Haut (verhornte Epithelzellen) oder Schleimhaut (unverhornte Epithelzellen) und vermehren sich dort lokal.
- Die Viren gelangen nicht in den Blutkreislauf oder tiefere Gewebeschichten, da sie auf die Epidermis beschränkt bleiben.
- Selbst bei großflächigen Warzen (z. B. generalisierte Verrucosis) handelt es sich um eine lokale Ausbreitung auf der Haut, ohne Beteiligung innerer Organe.
Hier aufgezählt mehrere Warzentypen, die sich durch Aussehen, Lokalisation und Ursache unterscheiden.
Die häufigsten sind:
1. Gewöhnliche Warzen (Vulgäre Warzen/Stachelwarzen): Tritt an Händen, Füßen und anderen Körperstellen auf, oft rau und blumenkohlartig.
2. Dornwarzen: Wachsen nach innen an Fußsohlen und sind oft schmerzhaft.
3. Mosaikwarzen: Flache Warzen an den Füßen, meist schmerzfrei.
4. Flachwarzen (Planwarzen): Kleine, glatte Warzen im Gesicht oder an Händen.
5. Pinselwarzen: Fadenförmige Wucherungen im Gesicht oder Hals.
6. Feigwarzen (Genitalwarzen): Im Genitalbereich, sexuell übertragbar.
7. Dellwarzen: Durch Pockenviren, mit zentraler Delle.
8. Alterswarzen: Nicht viral, harmlos und meist dunkelbraun (entstehen oft ab dem 40. Lebensjahr)
Deshalb möchten wir auf diese Warzentypen ausführlicher eingehen.
Dornwarzen
Dornwarzen, auch als Plantarwarzen bekannt. Sie entstehen vorwiegend durch eine Infektion mit den HPV-Typen 1, 2 und 4.
Aussehen und Symptome:
- Könnten mit Hühneraugen verwechselt werden.
- Optisch zeigen sich Dornwarzen als kleine, verhornte Hautveränderungen mit einer körnigen Oberfläche.
- Typisch sind schwarze Punkte in der Mitte der Warze, die durch winzige Kapillareinblutungen entstehen.
- Häufig sind sie von einer dicken Hornhautschicht umgeben, die zusätzlich Druckschmerzen verstärken kann.
Schmerzen: Diese Warzen sind oft schmerzhaft, da sie durch das Körpergewicht beim Gehen und Stehen in die Tiefe gedrückt werden, anstatt wie andere Warzen nach außen zu wachsen.
Lokalisation: Diese treten ausschließlich an den Fußsohlen an besonders belasteten Zonen wie Fersen und Fußballen oder unter den Zehen auf.
Gewöhnliche Warzen:
Gewöhnliche Warzen, auch vulgäre Warzen oder Stachelwarzen genannt, sind die häufigste Warzenart und machen etwa 70 % aller Fälle aus. Sie entstehen insbesondere durch eine Infektion mit den HPV-Typen 2 und 4, seltener durch Typen 1, 3, 7, sowie 26-29 und 57.
Aussehen und Symptome:
- Gewöhnliche Warzen beginnen als kleine, stecknadelkopfgroße Knötchen, die sich im Laufe der Zeit vergrößern können.
- Sie haben eine raue, verhornte Oberfläche und können hautfarben, gräulich, gelblich oder braun erscheinen.
- Oft erinnern sie an einen Blumenkohl durch ihre zerklüftete Struktur.
- In einigen Fällen bilden sich sogenannte Tochterwarzen um die Ausgangswarze, die zu einem „Warzenbeet“ zusammenwachsen können.
Schmerzen: Sie verursachen in der Regel keine Schmerzen, können aber ästhetisch störend sein.
Lokalisation: Gewöhnliche Warzen treten bevorzugt an Stellen auf, die häufig mechanischen Belastungen oder kleinen Verletzungen ausgesetzt sind:
- Hände: Besonders an Fingern, Nagelrändern und Handrücken.
- Füße: Fußsohlen oder Zehen.
- Andere Körperstellen: Ellenbogen, Knie, Gesicht und gelegentlich Schleimhäute.
Mosaikwarzen:
Mosaikwarzen, auch als Plantarwarzenbeete bezeichnet, sind eine spezielle Form der Fußsohlenwarzen (Verrucae plantares).
Sie werden hauptsächlich durch den HPV-Typ 2 verursacht. In einigen Fällen können auch andere HPV-Typen wie 1 oder 4 beteiligt sein.
Diese Warzen treten fast ausschließlich an den Fußsohlen, insbesondere an den Fußballen und unter den Zehen, auf. In seltenen Fällen können sie auch an den Handflächen vorkommen.
Aussehen und Symptome:
- Farbe: Weißlich bis gelblich.
- Größe: Einzelne Warzen sind meist stecknadelkopfgroß.
- Sie entstehen durch die Anhäufung mehrerer kleiner Warzen, die dicht beieinanderliegen und ein mosaikartiges Muster bilden und können so durch ihre Anordnung größere Hautflächen bedecken.
- Oberfläche: Rau und uneben, gelegentlich mit schwarzen Punkten (eingeschlossene Kapillaren).
Schmerzen: Im Gegensatz zu Dornwarzen wachsen Mosaikwarzen nicht in die Tiefe und verursachen daher selten Schmerzen. Sie können jedoch durch Druck beim Gehen oder Tragen von Schuhen druckempfindlich sein.
Lokalisation: Typischerweise an den Fußballen oder Zehenunterseiten.
Übertragung und Ansteckung von Warzen:
Gelangen die Viren durch eine Verletzung, aufgeweichte Haut oder kleine Risse in die oberen Schichten der Haut, können sie dort eine Vermehrung von Hautzellen auslösen.
Dadurch bildet sich nach und nach eine erhabene, oberflächlich verhornte und zerklüftete Hautveränderung, die als Warze bezeichnet wird.
Risikofaktoren von Warzen:
Die Risikofaktoren und die Entstehung von Warzen sind abhängig von vielfältigen Faktoren. Diese ergeben sich durch ihre individuellen Unterschiede und ihr Auftreten je nach Körperregionen. So entwickelt sich jeder Warzentyp unter spezifischen Bedingungen, die eng mit der jeweiligen Körperregion und der individuellen HPV-Infektion verknüpft sind.
Die Risikofaktoren variieren nicht nur zwischen verschiedenen Warzenarten, sondern werden auch durch die anatomischen und funktionellen Eigenschaften der betroffenen Körperstelle bestimmt.
So spielen beispielsweise bei Dornwarzen mechanische Druckbelastungen und feucht-warme Umgebungen eine entscheidende Rolle, während Feigwarzen primär durch sexuelle Kontakte übertragen werden.
Die Wahrscheinlichkeit HPV bedingte Warzentypen zu entwickeln, wird allgemein (je nach Körperregion unterschiedlich gewichtig) durch folgende Risikofaktoren begünstigt:
- Geschwächtes Immunsystem durch Krankheiten z. B. HIV, Krebs, Organtransplantationen, Diabetes, chronische Krankheiten oder wegen immunsuppressiver Medikamente, weil die Abwehr durch diese geschwächt wird.
- Daneben sind Menschen anfälliger für Warzen, wenn sie an entzündlichen Hautveränderungen, Hautverletzungen, Pilzinfektionen, an atopischen Erkrankungen (wie Neurodermitis) leiden oder zu Allergien neigen.
- Ebenfalls können seelische Konflikte, Stress, Alkohol, Rauchen und ungesunde Ernährung (stark verarbeitete Lebensmittel, ungesunde Fette, arm an Nährstoffen) das Erkrankungsrisiko erhöhen.
- Unzureichendes Abtrocknen der Füße oder das Teilen von Handtüchern erhöht das Risiko.
- Feucht-warme Umgebungen: Barfußgehen in Schwimmbädern, Saunen, Gemeinschaftsduschen oder Sporthallen
- Kalte Hände oder Füße (z. B. bei schlechter Durchblutung)
- Hautverletzungen: Mikroverletzungen oder rissige Haut erleichtern das Eindringen des Virus.
- Alter: besonders häufig bei Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 16 Jahren. Ihr Immunsystem ist oft weniger ausgereift, und sie haben häufiger kleine Hautverletzungen.
- Berufliche Exposition: Menschen, die beruflich häufig mit feuchten Händen arbeiten, wie beispielsweise Reinigungskräfte, oder deren Haut durch kleine Verletzungen besonders beansprucht wird, wie bei Metzgern, haben ein erhöhtes Risiko Warzen zu entwickeln. Insbesondere Metzger sind anfällig für sogenannte Fleischerwarzen (auch Metzgerwarzen genannt), die durch den direkten Kontakt mit rohem Fleisch und den dabei entstehenden kleinen Hautläsionen begünstigt werden.
- Gemeinsame Nutzung von Gegenständen vermeiden: wie z. B. Handtücher, Schuhe oder Nagelutensilien.
Fazit: Diese Vielfalt der Einflussfaktoren macht deutlich, dass Warzen keine einheitliche Erkrankung sind, sondern individuell und kontextabhängig entstehen.
Wie kann man effektiv vorbeugen, um eine Infektion mit Warzenviren zu vermeiden oder die Ausbreitung bestehender Warzen auf der eigenen Haut verhindern?
- nicht an Warzen kratzen oder ziehen, damit sich die Viren nicht verteilen.
- nach dem Anfassen einer Warze gründlich die Hände waschen.
- Umkleiden, Schwimmbäder und Duschräume sollten nur mit Badeschuhen besucht werden, niemals barfuß. In diesen Einrichtungen fühlen sich die Viren besonders wohl, weil dort die Bedingungen ideal für das Virus sind, da Feuchtigkeit und Wärme die Ausbreitung begünstigen. In die vom Baden oder Schwitzen aufgeweichte Haut können Viren einfacher eindringen.
- Die Haut und die Füße sauber und trocken halten, besonders die Zehenzwischenräume. Regelmäßig eincremen, hierbei die Zehenzwischenräume jedoch aussparen. Dadurch bleibt die Haut geschmeidig und wird nicht rissig. Dies stärkt die Hautwiderstandsfähigkeit und somit die Abwehr. Das Eindringen der Viren wird damit erschwert oder verhindert.
- täglich die Socken wechseln und dafür sorgen, dass die Schuhe gut auslüften.
- keine Hilfsmittel wie Bimssteine oder Feilen für den gesamten Fuß benutzen, wenn damit vorher eine Warze bearbeitet wurde.
- Gemeinsame Nutzung von Gegenständen vermeiden: wie z. B. Handtücher, Schuhe oder Nagelutensilien
- Immunsystem pflegen: Je fitter das Immunsystem, desto geringer die Chance der HPV, den Körper zu infizieren. Gesunde Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf sind maßgeblich.
Behandlungsmöglichkeiten von Warzen:
Die Behandlung von Warzen hängt von ihrer Größe, Tiefe, Lage und dem individuellen Gesundheitszustand ab.
Es gibt verschiedene Ansätze, die von Selbstbehandlungen über podologische Unterstützung bis hin zu ärztlichen Eingriffen reichen.
- Selbstbehandlung: Was kann man selbst tun?
Medizinische Produkte (rezeptfrei):
Salizylsäure/Milchsäure:
Wirkung: Löst die Hornhaut der Warze auf und erleichtert das Abtragen abgestorbener Haut.
Anwendung: Täglich auftragen, oft in Kombination mit einem Fuß- oder Handbad. Die umliegende Haut sollte mit Vaseline geschützt werden, um Reizungen zu vermeiden.
Dauer: Mehrere Wochen bis Monate.
Vereisungsprodukte (Kältesprays):
Wirkung: Friert die Warze ein und zerstört das infizierte Gewebe.
Anwendung: Für kleinere Warzen geeignet, erfordert Geduld und wiederholte Anwendung.
Hausmittel:
- Klebeband (z. B. Panzerband):
Wirkung: Die Warze wird abgedeckt, wodurch sie aufgeweicht wird. Nach 6 Tagen wird die abgestorbene Haut mit einem Bimsstein oder einer Feile entfernt. Der Zyklus wird so lange wiederholt, bis die Warze verschwindet (oft 4–8 Wochen).
Effektivität: Studien zeigen teils hohe Erfolgsraten (bis zu 85 %), allerdings ist die Wirksamkeit wissenschaftlich nicht eindeutig belegt.
- Knoblauch:
Wirkung: Knoblauch wird traditionell als Hausmittel gegen Warzen eingesetzt, da er eine leicht antivirale, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung hat. Der Hauptwirkstoff, Allicin, soll Viren hemmen und die Warze von innen heraus bekämpfen. Knoblauch wird entweder direkt auf die Warze aufgetragen oder in Form von Präparaten eingenommen.
Anwendung:
- Eine frische Knoblauchzehe wird geschält und in Scheiben geschnitten.
- Die Warze wird mit dem Saft der Knoblauchscheibe eingerieben, anschließend wird die Scheibe auf die Warze gelegt und mit einem Pflaster fixiert.
- Die Behandlung sollte täglich wiederholt werden, meist über einen Zeitraum von 2–4 Wochen.
Alternativ kann Knoblauch auch in Form von hochdosierten Präparaten (z. B. Knoblauchkapseln) eingenommen werden, was ebenfalls positive Effekte zeigen kann.
Effektivität: Die Wirksamkeit von Knoblauch gegen Warzen ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt.
- Es gibt keine umfassenden klinischen Studien, die die Effektivität von Knoblauch als alleinige Behandlung nachweisen.
- In der Praxis berichten Anwender jedoch häufig über positive Ergebnisse, insbesondere bei regelmäßiger Anwendung.
- Die Behandlung erfordert Geduld und kann mehrere Wochen dauern.
Risiken und Einschränkungen: Längerer Hautkontakt mit Knoblauch kann zu Hautreizungen oder sogar leichten Verätzungen führen. Deshalb sollte die Einwirkzeit auf maximal 30 Minuten begrenzt werden. Bei empfindlicher Haut oder allergischen Reaktionen sollte auf diese Methode verzichtet werden.
Fazit: Knoblauch besitzt antivirale Eigenschaften und kann als unterstützendes Hausmittel bei der Behandlung von Warzen eingesetzt werden. Wissenschaftlich ist die Wirksamkeit jedoch nicht eindeutig belegt. Die Methode ist vor allem für kleinere, unkomplizierte Warzen geeignet.
- Apfelessig, Schöllkraut und Zitronensaft:
- Apfelessig:
Wirkung: Apfelessig wird traditionell als Hausmittel gegen Warzen verwendet. Sein saurer pH-Wert soll die Viren, die Warzen verursachen, hemmen und die Warze austrocknen. Zudem weicht er die Hornhaut auf, wodurch sich die Warze leichter entfernen lässt.
Anwendung:
- Ein Wattebausch wird mit Apfelessig getränkt und auf die Warze gelegt.
- Mit einem Pflaster fixieren und über Nacht einwirken lassen.
- Behandlung täglich wiederholen, bis die Warze verschwindet (meist mehrere Wochen).
Effektivität: Die Wirksamkeit von Apfelessig ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt, jedoch berichten viele Anwender von positiven Ergebnissen. Vorsicht ist geboten, da Apfelessig Hautreizungen oder Verätzungen verursachen kann.
Zu beachten:
- Nur auf die Warzen, nicht auf gesunde Haut auftragen, um Reizungen zu vermeiden.
- Schöllkraut:
Wirkung: Der gelbe Milchsaft des Schöllkrauts enthält Alkaloide mit antiviralen und zellwachstumshemmenden Eigenschaften. Diese sollen das Wachstum der Warze stoppen und sie abheilen lassen.
Anwendung:
- Den frischen Milchsaft aus dem Stängel direkt auf die Warze auftragen (2–3 Mal täglich).
- Anwendung über mehrere Wochen fortsetzen, bis die Warze verschwindet.
- Effektivität: Erfahrungsberichte bestätigen eine gewisse Wirksamkeit, insbesondere bei kleineren Warzen. Wissenschaftlich ist der Effekt jedoch nicht ausreichend belegt.
Zu beachten:
- Der Saft kann Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen.
- Nicht für Kinder geeignet, da Schöllkraut giftige Substanzen enthält.
- Nicht in Nähe von Schleimhäuten oder offenen Wunden anwenden.
- Zitronensaft:
Wirkung: Zitronensaft hat eine leicht antiseptische und keratolytische (hornhautlösende) Wirkung. Er soll die Hornschicht der Warze aufweichen und Viren hemmen.
Anwendung:
- Frischen Zitronensaft zweimal täglich direkt auf die Warze tupfen.
- Alternativ: Eine Zitronenkompresse über Nacht auflegen (zuvor umliegende Haut mit Fettcreme schützen).
Effektivität: Die Wirksamkeit ist nicht wissenschaftlich belegt, jedoch wird Zitronensaft häufig als unterstützendes Mittel bei oberflächlichen Warzen genutzt.
Zu beachten:
- Bei empfindlicher Haut kann Zitronensaft zu Reizungen führen.
- Nicht auf offene Wunden oder Schleimhäute auftragen.
Fazit: Apfelessig, Schöllkraut und Zitronensaft sind beliebte Hausmittel gegen Warzen, deren Wirksamkeit jedoch wissenschaftlich nicht eindeutig bewiesen ist. Sie können bei oberflächlichen oder kleinen Warzen ausprobiert werden, sollten aber mit Vorsicht angewendet werden, um Hautreizungen zu vermeiden. Bei hartnäckigen, großen oder schmerzhaften Warzen ist eine ärztliche Behandlung empfehlenswert.
- Podologische Unterstützung:
Podologen spielen eine wichtige Rolle bei der unterstützenden Behandlung von Warzen, insbesondere bei Fußwarzen wie Dorn- oder Mosaikwarzen. Sie können bei der Behandlung gegen Warzen unterstützend tätig sein, indem sie dabei helfen die Symptome zu lindern, die Wirkung von medizinischen Behandlungen zu verbessern und Patienten bei der Pflege anleiten.
Hier sind die wichtigsten Maßnahmen, die ein Podologe durchführen kann:
- Hornhautabtragung:
Beschreibung:
- Die verhornten Hautschichten über der Warze werden vorsichtig mit einem Skalpell, Fräsen oder anderen professionellen Werkzeugen entfernt.
- Ziel ist es, die Warze freizulegen, um den Druck zu mindern und die Wirkung von Salben oder Lösungen zu maximieren.
Vorteile:
- Reduziert Schmerzen durch Druck auf die Warze.
- Ermöglicht eine bessere Aufnahme von medizinischen Wirkstoffen wie Salizylsäure oder anderen Warzentinkturen.
- Druckentlastung:
Beschreibung:
- Podologen können spezielle Polster oder Einlagen anfertigen, um den Druck auf die betroffene Stelle zu reduzieren.
- Dies ist besonders hilfreich bei Dornwarzen, die durch das Körpergewicht in die Tiefe gedrückt werden.
Vorteile:
- Linderung von Schmerzen beim Gehen oder Stehen.
- Verhindert eine Verschlimmerung der Warze durch mechanische Belastung.
- Begleitende Pflege:
Beschreibung:
- Regelmäßige Sitzungen zur Entfernung neuer Hornhautschichten und zur Überwachung des Heilungsprozesses.
- Beratung zur richtigen Pflege zu Hause, z. B. Anwendung von Warzensalben, Tinkturen oder Pflastern.
Vorteile:
- Unterstützt die langfristige Behandlung.
- Verhindert eine Reinfektion oder Ausbreitung der Warzen.
- Beratung und Früherkennung:
Beschreibung:
- Podologen können frühzeitig erkennen, ob es sich tatsächlich um eine Warze handelt (z. B. Abgrenzung zu Hühneraugen).
- Sie beraten Patienten über geeignete Maßnahmen und verweisen bei Bedarf an einen Arzt.
Vorteile:
- Vermeidet falsche Behandlungen.
- Unterstützt eine rechtzeitige ärztliche Intervention.
- Chemische Behandlung (in Zusammenarbeit mit dem Arzt):
Beschreibung:
- Nach der Hornhautabtragung können Podologen chemische Mittel wie Salizylsäure-Lösungen oder Ätzmittel auftragen, um das infizierte Gewebe weiter zu behandeln.
Vorteile:
- Beschleunigt den Heilungsprozess.
- Ergänzt die häusliche Behandlung.
- Hygienische Maßnahmen zur Infektionsprävention:
Beschreibung:
- Podologen achten auf sterile Arbeitsbedingungen, um eine Ausbreitung des Virus auf andere Hautstellen zu verhindern.
- Sie geben Tipps zur Vermeidung von Reinfektionen (z. B. Desinfektion von Schuhen und Socken).
Vorteile:
- Reduziert das Risiko einer Ausbreitung der Warzen.
- Bei hartnäckigen oder tiefen Warzen verweisen sie den Patienten an einen Arzt.
Fazit: Podologen bieten eine wertvolle unterstützende Therapie für Fußwarzen durch Hornhautabtragung, Druckentlastung und begleitende Pflege. Sie helfen dabei, Schmerzen zu lindern und die Wirkung von medizinischen Behandlungen zu verbessern.
- Ärztliche Behandlung: Wann sollte ein Arzt hinzugezogen werden?
Die ärztliche Behandlung von Warzen bietet eine Vielzahl an Methoden, die je nach Warzentyp, Größe, Tiefe und Lokalisation der Warze gewählt werden.
Ein Arztbesuch ist vor allem in folgenden Fällen ratsam:
- Größe und Tiefe: Wenn die Warze sehr groß, tief oder schmerzhaft ist.
- Empfindliche Stellen: Bei Warzen im Gesicht, an den Genitalien oder anderen empfindlichen Körperstellen .
- Erfolglose Selbstbehandlung: Wenn Hausmittel oder rezeptfreie Produkte keine Wirkung zeigen.
- Unsicherheit: Wenn nicht klar ist, ob es sich tatsächlich um eine Warze handelt (Differenzialdiagnose: Hühneraugen, Tumore, seborrhoische Keratose).
- Besondere Umstände: Bei geschwächtem Immunsystem (z. B. durch HIV, Krebs oder immunsuppressive Therapie), Schwangerschaft oder Stillzeit.
Medizinische Verfahren im Detail
- Kryotherapie (Vereisung):
Wirkprinzip: Flüssiger Stickstoff (-196 °C) zerstört virusinfizierte Zellen durch Kälte. Dabei entstehen Eiskristalle in den Zellen, die das Gewebe schädigen und eine Immunreaktion auslösen.
Anwendung: Geeignet für Dornwarzen, gewöhnliche Warzen und flache Warzen. Die Behandlung muss oft mehrfach wiederholt werden.
Vorteile: Schnell und effektiv, keine Narbenbildung bei korrekter Anwendung.
Nachteile: Schmerzhaft – besonders bei empfindlichen Stellen, kann Blasenbildung verursachen.
- Lasertherapie:
Wirkprinzip: Der Laser erzeugt Wärmeenergie, die das infizierte Gewebe millimetergenau zerstört. Blutgefäße der Warze werden verödet, wodurch sie keine Nährstoffe mehr erhält und abstirbt.
Anwendung: Besonders geeignet für hartnäckige oder tief sitzende Warzen an Händen und Füßen, sowie empfindlichen Stellen wie Gesicht.
Vorteile: Präzise Entfernung ohne Schädigung des umliegenden Gewebes, geringes Risiko einer Narbenbildung, schnelle Genesung.
Nachteile: Teurer als andere Methoden, erfordert spezialisierte Geräte.
- Chirurgische Entfernung (Kürettage):
Wirkprinzip: Die Warze wird unter örtlicher Betäubung mit einem scharfen Löffel (Kürette) ausgeschabt.
Anwendung: Geeignet für große oder tiefe Warzen, sowie Genitalwarzen.
Vorteile: Schnelle Entfernung.
Nachteile: Kann Narben hinterlassen, Risiko einer erneuten Infektion.
- Photodynamische Therapie (PDT):
Wirkprinzip: Ein lichtempfindliches Gel wird aufgetragen und mit einer speziellen Lichtquelle aktiviert. Dies zerstört gezielt virusinfizierte Zellen.
Anwendung: Besonders für empfindliche Hautstellen geeignet.
Vorteile: Nicht-invasiv, schmerzarm.
Nachteile: Weniger verbreitete Methode und teurer.
- wIRA-Therapie (wassergefiltertes Infrarot-A-Licht):
Wirkprinzip: Die Infrarotstrahlung regt die Durchblutung und Immunabwehr an, was die Heilung fördert.
Anwendung: Besonders bei Kindern oder großflächigen Warzenbeeten geeignet.
Vorteile: Schmerzfrei, keine Nebenwirkungen.
Nachteile: langandauernde Behandlung.
- Mikrowellenenergie-Therapie:
Wirkprinzip: Mikrowellenenergie erhitzt das Gewebe gezielt und zerstört virusinfizierte Zellen. Gleichzeitig wird das Immunsystem angeregt.
Anwendung: Für hartnäckige oder schmerzhafte Warzen geeignet.
Vorteile: Schmerzarm, keine Narbenbildung.
Nachteile: Aktuell noch keine flächendeckende Verfügbarkeit der Geräte in Deutschland.
- Elektrokauterisation:
Wirkprinzip: Elektrische Hitze wird verwendet, um die Warze zu verbrennen. Oft in Kombination mit Kürettage angewendet.
Anwendung: Für tiefe oder große Warzen geeignet.
Vorteile: Effektiv bei hartnäckigen Fällen.
Nachteile: Kann Schmerzen verursachen, Risiko von Narbenbildung.
Fazit: Die ärztliche Behandlung von Warzen bietet zahlreiche Optionen, die individuell auf den Patienten abgestimmt werden können. Methoden wie Kryotherapie und Lasertherapie sind besonders effektiv bei hartnäckigen Fällen, während chirurgische Eingriffe bei großen oder tiefen Warzen notwendig sein können. Ein Arztbesuch ist vor allem bei erfolglosen Selbstbehandlungen, empfindlichen Stellen oder Unsicherheiten über die Diagnose ratsam.
Zusätzliche Hinweise:
Übertragung durch Hornschüppchen:
Warzenviren, insbesondere die humanen Papillomviren (HPV), befinden sich in den oberen Hautschichten der Warze und somit auch in den abgestorbenen Hornzellen. Diese Hornschüppchen können beim Abfallen oder durch mechanische Einwirkung (z. B. Kratzen oder Reiben) Viren freisetzen, die dann auf andere Hautstellen oder Personen übertragen werden.
– Wie lange überleben Warzenviren in abgestorbenen Hornschüppchen?
Warzenviren, insbesondere die humanen Papillomviren (HPV), sind extrem widerstandsfähig und können in den oberen Hautschichten der Warzen und abgestorbenen Hornschüppchen mehrere Monate infektiös bleiben.
Gelangen diese Schüppchen auf verletzte oder vorgeschädigte Haut, können sie dort eine neue Infektion auslösen. Dies erklärt, warum Warzen hoch ansteckend sind und sich leicht ausbreiten können,
– Überlebensdauer der Viren:
- In Hornschüppchen: HPV kann in abgeschuppten Hautzellen unter günstigen Bedingungen (z. B. Feuchtigkeit) über Wochen bis Monate infektiös bleiben.
- Auf Oberflächen: In Gemeinschaftsduschen, Schwimmbädern oder Umkleidekabinen können die Viren ebenfalls mehrere Monate überdauern
Übertragung durch Blut bei verletzten Warzen:
Wenn eine Warze verletzt wird und blutet, kann das austretende Blut ebenfalls infektiöse Viren enthalten. Diese können entlang der intakten Haut fließen und bei Kontakt mit kleinsten Rissen oder Verletzungen eine neue Infektion verursachen.
– Risiko: Das Risiko einer Übertragung durch Blut ist geringer als durch Hornschüppchen, da die Viren hauptsächlich in den oberen Hautschichten sitzen. Dennoch besteht bei direktem Kontakt mit dem Blut einer verletzten Warze eine Ansteckungsgefahr.
Prävention:
- Vermeidung von Verletzungen der Warze (z. B. durch Kratzen).
- Sofortige Desinfektion und Abdeckung der verletzten Stelle.
- Vermeidung des Kontakts mit dem Blut durch Handschuhe oder sterile Hilfsmittel.
Zusammenfassung für Patienten:
Warzenviren sind hoch ansteckend und können sowohl über abgestorbene Hornzellen als auch über das Blut einer verletzten Warze übertragen werden. Besonders gefährdet sind vorgeschädigte oder aufgeweichte Hautstellen, da die Viren hier leichter eindringen können.
Wichtige Hinweise:
Menschen mit bestimmten Gesundheitsrisiken, wie Nervenschäden an den Füßen (z. B. durch Diabetes), vor einer Warzenbehandlung unbedingt Rücksprache mit einem Arzt oder Podologen halten.
Auch Schwangeren und stillenden Frauen wird vorsorglich von einer eigenständigen Behandlung abgeraten, um mögliche Gefahren für Mutter und Kind zu vermeiden.
Eine Selbstbehandlung birgt in solchen Fällen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und sollte daher vermieden werden.
Podologiepraxis Papetee
Wann sollten Sie einen Termin bei uns vereinbaren?
Wenn Sie eine schmerzhafte oder hartnäckige Warze an Ihren Füßen bemerken oder unsicher sind, ob es sich um eine Warze handelt, helfen wir Ihnen gerne weiter!
Als Podologiepraxis bieten wir professionelle Unterstützung bei der Behandlung von Fußwarzen und beraten individuell zu den für Sie optimalen Therapiemöglichkeiten.