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Tamponieren

Tamponieren des Nagelfalzes, um den Druck, der von einem Nagel ausgehen kann, zu reduzieren.

In der Podologie wird das Tamponieren als Technik zur Behandlung von eingerollten und eingewachsenen Fußnägeln eingesetzt. Dabei werden verschiedene Materialien zwischen dem eingerollten oder eingewachsenen Nagel und dem Nagelfalz geschoben. Diese Maßnahme verringert den Druck des Nagels auf die umliegende Haut und unterstützt die Heilung, insbesondere bei einem entzündeten Nagelwall und Nagelfalz.

Zweck des Tamponierens:

– Soll verhindern, dass der Nagel weiter in die Haut einwächst, um Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren.
– Dient als Reibungsschutz, um den Nagelfalz vor der „scharfen“ Nagelkante zu schützen.
– Als Auspolsterung zur Dehnung und Platzhalterung des Nagels.
– Trägt zur Stabilisierung der Nagelform bei.

Des Weiteren wird es genutzt, zur:
– obligatorischen Unterstützung bei der Nagelkorrektur
– Sekretresorption
– Aufnahme eines Wirkstoffs und dient so als Wirkstoffdepot mit Tiefenwirkung

Ursache für die Notwendigkeit des Tamponierens
Ein eingerollter oder eingewachsener Nagel entsteht häufig durch zu starken Druck auf die Nagelfalz, oft verursacht durch zu enge Schuhe oder falsch geschnittene Nägel. Weitere Faktoren können z. Bsp. genetische Veranlagungen, Übergewicht oder bestimmte Erkrankungen wie Diabetes sein.

Vorgehensweise in der Podologie:
Ein Podologe wird zunächst den betroffenen Bereich sorgfältig desinfizieren. Anschließend wird die Tamponade vorsichtig unter den Nagelrand geschoben, um den Druck zu entlasten. Diese Behandlung kann in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, bis der Nagel normal nachwächst und keine Beschwerden mehr verursacht.

Beim Tamponieren in der Podologie werden verschiedene Techniken angewendet, um eingewachsene oder schmerzende Nägel zu behandeln.

Einige gängige Methoden sind:

• Vliesstreifentechnik-Technik: Ein dünner Gaze-Vliesstreifen wird vorsichtig mit einem speziellen Werkzeug unter den seitlichen Nagelrand geschoben, um den Druck zu entlasten. Diese Tamponade eignet sich auch als Schutz oder zur Unterstützung für den Nagelfalz, wenn Nagelkorrekturspangen am Fuß gesetzt werden müssen.

• Gaze-Tamponade: Sie wird auch als Wundtamponade benutzt, da es sich um saugfähiges festes Material handelt.

• Watte-Tamponade: Bei dieser Methode wird Watte verwendet, welche zwischen Nagel und Nagelfalz platziert wird. Die Watte wird regelmäßig gewechselt, um Infektionen zu vermeiden.

• Schaumstoff-Tamponade: Dient als Reibungsschutz und Polstermaterial. Sie bietet eine gleichmäßige Druckverteilung und kann den Nagel leicht anheben. Schaumstofftamponaden passen sich gut an die Konturen des Nagels und der umgebenden Haut an, was sie besonders effektiv bei unregelmäßigen oder komplexen Nagelformen macht.

Zum Erhöhen der Wirkung einer Tamponade bei eingewachsenen Nägeln und Entzündungen im Nagelfalz, können verschiedene Maßnahmen unterstützend wirken:

– Verwendung von antiseptischen oder heilungsfördernden Mitteln: Das Tränken der Tamponade mit einem antiseptischen Gel, wie z.Bsp. Tyrosur Wundheilgel, kann die Heilung fördern und Infektionen vorbeugen. Diese Gele haben antibakterielle Eigenschaften und unterstützen die Wundheilung. 

• Protektoren: Kunststoffschienchen werden unter den seitlichen freien Nagelrand geschoben, um die Haut des Nagelfalzes vor den scharfen Nagelkanten zu schützen. Sie können auch verwendet werden zum Ummanteln der Endschlaufen von Nagelspangen bei der Nagelkorrektur.

-Taping an den Nagelrändern (Nagelfalz) kann die Wirkung der Tamponade unterstützen. Durch das Anbringen von einem Tape, dass das Gewebe vom Nagel wegzieht, wird der Druck auf den Nagelfalz weiter reduziert, und das Gewebe entlastet. Die Kombination von Taping und Tamponade kann somit eine effektive Strategie zur Behandlung von eingewachsenen Nägeln sein.