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Clavi (Hühneraugen)

Hühneraugen, auch als Clavi bekannt, entstehen in der Regel durch wiederholten oder anhaltenden Druck und Reibung auf der Haut, insbesondere an Stellen, die über Knochen liegen. Diese mechanische Belastung führt zu einer Verdickung der Hornhaut, die sich kegelförmig in tiefere Hautschichten ausdehnen kann und oft schmerzhaft ist.

Ursachen von Hühneraugen

  1. Falsches Schuhwerk: Zu enge oder schlecht sitzende Schuhe, insbesondere aus hartem Material wie Leder, sind eine häufige Ursache. High Heels und spitze Schuhe erhöhen das Risiko.
  2. Fehlstellungen der Füße und Zehen: Fehlstellungen wie Hallux valgus oder Hammerzehen führen zu ungleichmäßiger Druckverteilung, was die Entstehung von Hühneraugen begünstigt.
  3. Hauttrockenheit: Eine Neigung zur Hornhautbildung und trockene Haut können ebenfalls zur Bildung von Hühneraugen beitragen.
  4. Andere Faktoren: Stoffwechselerkrankungen, erhöhen das Risiko, da die Haut anfälliger für Druckstellen ist (z.B. Diabetes – trockene Haut, evtl. vermindertes Schmerzempfinden bei diabetischer Neuropathie).
  5. Socken und Strümpfe: Unpassende Socken, die auf der Haut reiben, können ebenfalls zur Bildung von Hühneraugen führen.
  6. Spezifische Stoffwechselveränderungen: Bestimmte Stoffwechselveränderungen können die Hautstruktur beeinflussen und die Anfälligkeit für Druckstellen erhöhen.

 

Der Name „Hühnerauge“ leitet sich von der optischen Ähnlichkeit mit einem Vogelauge ab. Der lateinische Begriff „Clavus“, was „Nagel“ bedeutet,

Es gibt verschiedene Arten von Hühneraugen:

– Clavus durus:

Ein Clavus durus, auch bekannt als hartes Hühnerauge, entsteht durch chronischen Druck oder Reibung auf knochennahe Hautstellen, wie an den Fußsohlen, Zehenkuppen oder Zehenoberseiten. Dieser Druck führt zu einer Verdickung der Hornhaut, die sich kegelförmig in die Tiefe erstreckt und einen harten Kern bildet. Dies kann durch enge Schuhe oder Fußfehlstellungen wie Senk- oder Spreizfüße begünstigt werden.
Der Zusatz „durus“ beschreibt den spitz zulaufenden, harten Hornhautkegel, der wie ein Nagel in die Haut dringt und Schmerzen verursacht.

– Clavus mollis:

Ein Clavus mollis, auch als weiches Hühnerauge bekannt, entsteht hauptsächlich durch seitlichen Druck zwischen eng stehenden oder deformierten Zehen. Diese Art von Hühnerauge hat einen weichen, flachen Kern, im Gegensatz zu anderen Arten, die oft einen harten Kern aufweisen.
Clavus mollis bildet sich durch ständigen Druck oder Reibung, häufig verursacht durch zu enges Schuhwerk oder Fußfehlstellungen. Diese Belastung führt zu einer Verdickung der Haut, die sich als Schutzreaktion gegen die wiederholte mechanische Einwirkung entwickelt.
Der Zusatz „mollis“ bedeutet „weich“ und beschreibt die Beschaffenheit des Kerns dieses speziellen Hühnerauges.

– Clavus vaskulare/is:

Ein Clavus vaskulare, auch als vaskuläres Hühnerauge bekannt, entsteht durch anhaltenden Druck oder Reibung auf der Haut. Oft bedingt durch schlecht sitzende Schuhe oder Fußfehlstellungen. Diese Belastung führt zu einer Verdickung und Verhornung der Haut, als Schutzmechanismus. Im Zentrum bildet sich ein harter Hornhautkegel, der in tiefere Hautschichten eindringt und Schmerzen verursacht. Die Haut um das Hühnerauge kann entzündlich gerötet sein. Durch den Druck, kommt es zu einer erhöhten Durchblutung und damit zur Erweiterung der Blutgefäße in der betroffenen Region.
Der Begriff „vaskulär“ bedeutet „die Blutgefäße betreffend“ und bezieht sich auf die Kapillarerweiterungen, die in diesem Hühnerauge auftreten.

– Clavus neurovasculare/is:

Ein Clavus neurovasculare, auch als neurovaskuläres Hühnerauge bekannt, ist eine spezielle Form des Hühnerauges, die sowohl Nervenendungen als auch Blutgefäße (Kapillaren) in die verhärtete Haut integriert. Dieses Hühnerauge entsteht durch anhaltenden Druck oder Reibung, oft durch schlecht sitzende Schuhe oder Fehlstellungen der Füße. Der Druck führt zu einer Verdickung und Verhornung der Haut, wobei der zentrale Hornkegel in tiefere Hautschichten eindringt und Schmerzen verursacht. Die Einbeziehung von Nervenendungen macht das Clavus neurovasculare besonders schmerzhaft, da die Nerven bei Druck oder Reibung gereizt werden. Die Blutgefäße in der Hornhaut führen zu einer erhöhten Durchblutung, was die Empfindlichkeit und den Schmerz noch erhöht.
Der Begriff „neurovaskulär“ setzt sich aus „neuro“ (die Nerven betreffend) und „vaskulär“ (die Blutgefäße betreffend) zusammen. Diese Bezeichnung weist darauf hin, dass das Hühnerauge sowohl Nerven als auch Blutgefäße umfasst.

– Clavus papillare/is:

Der Clavus papillaris, auch als Papillen-Hühnerauge bekannt, ist eine spezielle Form des Hühnerauges, die durch vergrößerte Hautpapillen entsteht. Papillen sind kleine, warzenförmige Erhebungen in der Lederhaut, die eine wichtige Rolle in der Struktur und Funktion der Haut spielen. Sie vergrößern die Kontaktfläche zwischen den Hautschichten und tragen zur Stabilität und Sensibilität der Haut bei.
Diese Art von Hühnerauge tritt häufig an der Fußsohle, auf dem Zehenrücken oder im Zwischenzehenbereich auf. Es entsteht durch chronischen Druck oder Reibung, die eine übermäßige Verhornung der Haut verursacht.
Ein charakteristisches Merkmal des Clavus papillaris ist der scharf umrissene, oft weiße Rand. Unter der Hornschicht kann sich eine gallertartige Masse oder ein Bluterguss befinden. Diese gallertartige Masse entsteht durch die Ansammlung von Gewebsflüssigkeit und Zelltrümmern, die sich aufgrund des anhaltenden Drucks bilden. Zudem kann es zu Einblutung unter der Hornhaut kommen, wenn kleine Blutgefäße durch den Druck beschädigt werden. Beide Phänomene können starke Schmerzen verursachen.

– Clavus neurofibrosum:

Ein Clavus neurofibrosum ist eine spezielle Art von Hühnerauge, die sich durch die Beteiligung von Nervenenden und Bindegewebe auszeichnet. Diese schmerzhafte Hautveränderung entsteht durch wiederholten Druck und mechanische Belastung auf bestimmte Hautstellen, insbesondere an der Fußsohle. Der Name „neurofibrosum“ leitet sich von den beteiligten Nervenfasern und dem Bindegewebe ab, was diese Form des Hühnerauges besonders schmerzhaft macht.

Rolle des Bindegewebes:

Das Bindegewebe ist ein allgegenwärtiges Gewebe im Körper, das zahlreiche Funktionen erfüllt. Es verbindet, trennt und unterstützt andere Gewebe und Organe. Unter der obersten Hautschicht, der Epidermis, befindet sich das Bindegewebe in der sogenannten Dermis. Es besteht aus einem Netzwerk von Fasern und Zellen, das der Haut Stabilität und Unterstützung bietet.

Funktionen des Bindegewebes am Fuß:

1. Stabilität und Unterstützung: Das Bindegewebe am Fuß sorgt dafür, dass die Haut und das darunterliegende Gewebe stabil bleiben. Darunter befinden sich hauptsächlich die Stützgewebe, welche aus Knorpel und Knochen bestehen. Diese Gewebe sind entscheidend für die Aufnahme und Fortleitung von Druckkräften, die beim Gehen und Stehen auf den Fuß wirken.

2. Druckverteilung: Das Bindegewebe hilft, den Druck gleichmäßig zu verteilen, um Schäden an der Haut und den darunterliegenden Strukturen zu verhindern. Dies ist besonders wichtig, um die täglichen Belastungen, denen der Fuß ausgesetzt ist, zu bewältigen.

Beteiligung der Nervenfasern:

Bei einem Clavus neurofibrosum sind auch Nervenfasern beteiligt, die durch das Bindegewebe verlaufen und für die Schmerzempfindung verantwortlich sind. Wenn das Bindegewebe auf Druck und Belastung reagiert, indem es sich verdickt, können die Nervenenden gereizt werden. Diese Reizung führt zu den charakteristischen Schmerzen, die für diese Art von Hühnerauge typisch sind.

– Clavus spina:

Das Clavus spina, auch bekannt als Dornschwiele, ist eine spezielle Form des Hühnerauges. Es entsteht durch chronischen Druck oder Reibung auf knochennahe Hautpartien, insbesondere an Zehenrücken (dorsale Clavi) und an der Fußsohle (plantare Clavi). Es kann auch zwischen den Zehen (interdigitale Clavi) oder unter den Zehennägeln (subunguale Clavi) vorkommen.
Häufige Ursachen sind zu enges Schuhwerk oder Fußfehlstellungen wie Hammerzehen oder Hallux valgus. Der anhaltende Druck führt zu einer Verdickung der Hornhaut, die einen schmerzhaften Dorn bildet.
Der Begriff „spina“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Dorn“, was auf den charakteristischen glasigen Kern hinweist, der wie ein Dorn in die Tiefe der Haut reicht und von einem weißen Hof umgeben ist.

– Clavus subungualis:

Der Clavus subungualis ist eine spezielle Form des Hühnerauges, welches sich unter der Nagelplatte bildet. Es entsteht durch wiederholten Druck oder Reibung auf die Zehen, häufig durch schlecht sitzende Schuhe oder Fußfehlstellungen wie Hallux valgus. Der Druck führt zu einer Verdickung der Hornhaut, die sich unter dem Nagel ansammelt. Diese Hühneraugen können sehr schmerzhaft sein, da sie den Nagel anheben und Druck auf das darunterliegende Gewebe ausüben. In einigen Fällen kann es zu Blutungen kommen, und die Läsion kann mit anderen Erkrankungen wie Plattenepithelkarzinom oder Melanom verwechselt werden.
Um die Bildung eines Clavus subungualis zu verhindern, sollten gut sitzende Schuhe getragen und regelmäßige Fußpflege betrieben werden. Bei bestehenden Fußfehlstellungen können orthopädische Einlagen hilfreich sein, um den Druck gleichmäßig zu verteilen und zukünftige Probleme zu vermeiden.

– Clavus miliaris:

Ein „Clavus miliaris“, auch als Pseudohühnerauge bekannt, ist eine spezielle Form von Hühnerauge, die durch kleine, oft schmerzlose Verhornungen gekennzeichnet ist. Diese Verhornungen treten meist in Gruppen oder einzeln an Stellen auf, die keinem Druck ausgesetzt sind, wie beispielsweise oberhalb der Ferse.
Im Gegensatz zu klassischen Hühneraugen, die durch mechanische Reize wie Druck oder Reibung entstehen, wird „angenommen“, dass das Clavus miliaris durch stoffwechselbedingte Fehlverhornungen verursacht wird. Diese Störungen können genetisch bedingt oder erworben sein, und betreffen oft die Verarbeitung von Nährstoffen wie Kohlenhydraten, Fetten oder Proteinen. Zum Beispiel können Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Gicht oder Schilddrüsenstörungen diese Hühneraugen begünstigen, da sie die Hautregeneration und -verhornung beeinflussen.
Der Name „miliaris“ leitet sich von „millet“ (Hirse) ab und beschreibt das körnige Aussehen der Verhornungen.

Was können Sie selbst tun, um Hühneraugen zu vermeiden?

Tipps zur Vorbeugung von Hühneraugen:

  • Passendes Schuhwerk: Wählen Sie bequeme Schuhe, die gut sitzen, nicht zu eng sind und aus „atmungsaktiven“ Materialien bestehen.
  • Einlagen und Polster: Nutzen Sie gegebenenfalls Einlagen oder Polster, um den Druck auf empfindliche Stellen an den Füßen zu mindern.
  • Fußhygiene: Achten Sie darauf, Ihre Füße sauber und trocken zu halten, denn feuchte Haut ist anfälliger für Reibung und Druck.
  • Regelmäßige Fußpflege: Schneiden Sie Ihre Fußnägel regelmäßig und vermeiden Sie übermäßige Hornhautbildung. Sie können spezielle Feilen oder Bimssteine verwenden, um überschüssige Hornhaut sanft zu entfernen.
  • Übermäßige Belastung vermeiden: Tragen Sie nicht täglich dieselben Schuhe und wechseln Sie zwischen den verschiedenen Schuharten, damit die Schuhe nicht immer an den gleichen Stellen am Fuß Druck ausüben. Legen Sie regelmäßige Pausen ein, um ihre Füße zu entlasten, falls sie längere Zeit stehen oder gehen müssen.
  • Pflegen Sie ihre Füße täglich: Verwenden Sie z. B. eine feuchtigkeitsspendende Fußcreme, oder wenn die Haut sehr trocken ist, eine Schrundencreme. So bleibt die Haut geschmeidig und Sie beugen Hautrissen vor.

Tipp: Ihre Füße fühlen sich besonders verwöhnt an, wenn Sie die Fußcreme sanft einmassieren. Dadurch wird die Durchblutung gefördert, und Sie lösen Verspannungen in der Fußmuskulatur.

Bitte beachten: Falls Sie bereits ein Hühnerauge haben, ist es ratsam einen Arzt oder Podologen zu konsultieren, um die bestmögliche Behandlungsmethode zu besprechen.

Hinweis: Es ist wichtig Hühneraugen professionell entfernen zu lassen, insbesondere bei Vorerkrankungen wie Diabetes, um Verletzungen und Infektionen zu vermeiden.

Als Podologen sind wir darauf spezialisiert Hühneraugen behutsam zu entfernen.

Unser Ansatz geht über die bloße Entfernung des Hühnerauges hinaus. Wir arbeiten mit Ihnen zusammen, um die Ursachen der Entstehung zu identifizieren und zukünftige Probleme zu vermeiden. Wie bereits erwähnt sind oftmals schlecht sitzende oder enge Schuhe die Ursache, da sie übermäßigen Druck und Reibung verursachen. Daher empfehlen wir, Ihr Schuhwerk zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Gerne beraten wir sie umfassend über das passende Schuhwerk oder dem Einsatz von Druckentlastungsmaterialien.

Unser Ziel ist es, Ihre Fußgesundheit langfristig zu verbessern und Ihnen ein schmerzfreies Gehen zu ermöglichen.